Dörnen Rüthi
Projektstatus: Projekt umgesetzt
Das erste Aufwertungsprojekt, welches aus der Biodiversitätsstrategie des Vereines Natur z’Rüthi entstanden ist, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das ehemalige Plätzchen in den Dörnen mit Pflastersteinen und Rasen wurde mit Hilfe der Mitgliedern und der Gemeinde Rüthi ökologisch aufgewertet.
Vor den umgesetzten Massnahmen war auf dem Platz eine Wiese welche mehrmals pro Jahr gemäht wurde sowie ein Platz mit Pflastersteinen. Das Ganze war nicht wirklich einladend und aus Sicht des Verein Natur z’Rüthi naturfremd gestaltet. Für Tiere und Insekten bot die Fläche so gut wie keinen Nutzen. Die Motivation sich auf die bestehende Sitzbank zu setzen war jedenfalls mit dieser Umgebung nicht gerade gross. Der neu geschaffene naturnahe Lebensraum soll einladender wirken und die Bewohner dazu animieren, ein paar Minuten zu verweilen um die neu geschaffene Natur zu geniessen. Bereits jetzt sind erste Insekten und Vögel zu beobachten, welche bisher den Weg auf diese Fläche nicht gefunden haben.
Mit dem Dörnenprojekt konnten wir unser erstes Projekt welches aus der Biodiversitätsstrategie entstanden ist umsetzen. Es ist sozusagen unser Pilotprojekt aus welchem wir einiges lernen konnten. Wir hoffen, dass Projekt finden Anklang bei den Bewohnern. Es braucht etwas Geduld, bis die Fläche in voller Blüte stehen wird. Deshalb freue ich mich persönlich bereits sehr auf nächsten Sommer.” Björn Schneider, Projekleiter Natur z’Rüthi
Mit der Neugestaltung ist der Platz zu einem Bijou in dem man gerne verweilt geworden und bietet vielen Insekten neuen Lebensraum sowie Futterpflanzen. Dank der Unterstützung durch BirdLife und dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei sowie der freundlichen Unterstützung der Gemeinde Rüthi konnte das Projekt kostenneutral umgesetzt werden. Der Naturstromfonds Ostschweiz stand dem Projekt beratend und organisatorisch zur Seite. Die Vereinsmitglieder halfen bei der Umsetzung tatkräftig mit. So wurden die bestehenden Pflastersteine zum Teil entfernt, Blumenwiesen angesät und über 200 Pflanzen auf der Ruderalfläche gepflanzt. Ebenfalls wurde die Projektleitung durch ein Mitglied des Vereins übernommen.
Ein weiterer positiver Punkt: Durch den neu geschaffenen Lebensraum reduzieren sich die Unterhaltsarbeiten für die Gemeinde. Die neu angelegten Strukturen brauchen noch etwas Zeit um sich zu entwickeln. Spätestens ab nächstem Frühling / Sommer 2023, sollten die umgesetzten Massnahmen gut sichtbar sein. Auf der Fläche wurden unterschiedliche Massnahmen umgesetzt. Im Detail waren dies:
Ruderalfläche
Als Ruderalfluren oder -flächen werden Flächen mit den ersten Stadien der Vegetationsentwicklung, vom offenen Boden bis zu den ersten Gehölzen, bezeichnet. Sie bestehen aus lichtbedürftigen und schnell wachsenden Pionier- und Ruderalpflanzen. Auf steinigen, stark besonnten Böden sind sie besonders wertvoll. Dieser strukturreiche Lebensraum ist für viele Insektenarten wichtig. In der Natur sind Ruderalflächen heute selten geworden. Im Siedlungsraum sind sie als Begleiterscheinung der Bauprozesse noch häufiger. Im Garten können an sonnigen Standorten mit steinigem Boden solche attraktiven, sich verändernden Flächen geschaffen werden.
Weiterführende Informationen:
Praxishandbuch Biodiversität Ruderalflur der Stadt Bern
Pflanzen für eine Ruderalfläche
Steinhaufen
Steinhaufen bieten Versteck- und Sonnenplätze für Reptilien, sind aber auch willkommene Unterschlüpfe für Igel und Hermelin. Für Schmetterlinge können sie Wärmequellen, Paarungsplätze, Winter- und Nachtquartiere sein. Wenn die Steine mit Algen, Flechten oder Moos bewachsen sind, findet sich darauf eine spezialisierte Fauna von Kleinschmetterlingen und Schnecken.
Weiterführende Informationen:
Merkblatt für Ökologisch wertvolle Steinhafen
Totholz
Totholz in jeglicher Form – vom umgefallenen Baum über den abgestorbenen Strauch bis hin zum Baumstrunk oder einem verbleibenden Wurzelstock – ist für die Biodiversität äusserst wichtig. Zahlreiche Tierarten, aber auch Moose, Flechten und Pilze profitieren davon.
Weiterführende Informationen:
Kleinstrukturen aus Holz
Sandlinse / Sandarium
Wildbienenhotels sind toll – doch nur für einen kleinen Teil der Wildbienen-Arten, denn drei Viertel aller Arten graben zur Eiablage Gänge in den Sand. Der Bau einer Nisthilfe aus Sand ist also besonders hilfreich – ein Griff zur Schaufel, der sich lohnt und wichtigen Lebensraum schafft.
Weiterführende Informationen:
So baust du ein Sandarium
Blumenwiese
Blumenwiesen können sehr artenreiche Lebensräume sein: Auf fünf Quadratmetern einer mageren Trespenwiese kommen zwischen 40 und 60 Pflanzenarten vor, auf einer Fromentalwiese zwischen 35 und 45 Arten. Hinzu kommt eine Vielzahl von Tierarten, vor allem Insekten und andere Wirbellose, Reptilien und Vögel. Pflanzen der Blumenwiesen müssen blühen und dann Samen bilden können, bevor sie geschnitten werden. Je früher und je häufiger eine Wiese gemäht wird, desto weniger Arten können darin leben.
Weiterführende Informationen:
Sieben goldene Regeln für das Anlegen einer Wildblumenwiese
Natürlich möchten der Verein in Zukunft weitere solche Flächen in der Gemeinde aufwerten. Mit dem Projekt Schulhaus Bündt steht bereits ein nächstes vor der Tür. Der Verein berät gerne Interessierte, welche in ihrem Garten selbst etwas umsetzen möchten. Melde dich bei Natur z’Rüthi.
Weiter Bilder zum Projekt findet man ganz oben links über den Menupunkt „Bilder“.
Bilder
Nachfolgend einige Bilder zum Projekt Dörnen in Rüthi.